Auf der Hunskirch‘ zu nachtdunkler Zeit

04.35 Uhr:

Lufttemperatur ca. 1°C. Gefühlt zu kalt, zu früh und zu dunkel. Ich steuere mein Auto auf den Wanderparkplatz zwischen dem Papststein und dem Gohrisch. Ein dunkler Schatten überquert kurz vor meinem Auto die Straße. Es ist der erste Bergfink, den ich heute zu sehen bekomme. Es sollen noch über 20 werden.

Nach dem Einpacken der Kletterausrüstung wird der Rucksack geschultert. Mittlerweile zähle ich 5 Bergfinken, die schon so ungewöhnlich früh unterwegs sind. Los geht es zur Großen Hunskirche.

05.00 Uhr:

Am Einstieg zum Alten Weg sind wir die ersten Ankömmlinge. Der Schnee von letzter, bzw. von dieser Nacht hat Gesichter auf den Stein gemalt und dämpft die Geräusche des Waldes. Es ist der erste Schnee und wir sind ein bisschen  verzaubert.

05.30 Uhr:

Die Gruppe von schlaflosen Bergfinken wird beständig größer, aber noch keine Spur vom Filmteam. Unser Chorleiter Max Röber meldet telefonischen Kontakt. Es wird also heute stattfinden. Nach mehreren Terminabsagen, alle im wärmsten Oktober seit Beginn der Wetteraufzeichnung, finden nun heute am Buß- und Bettag die Filmaufnahmen für unseren seit langem geplanten Bergfinkentrailer statt. „Bergfinken singen im Morgenrot“ steht es in unserer Hymne. Und das ist auch die Kurzfassung des Plots.

Nachtbesteigung der Bergfinken auf die Große Hunskirche zum Filmdreh
Nachtbesteigung der Bergfinken auf die Große Hunskirche zum Filmdreh …
Foto: AnKin

Wie eine Lichterkette erscheinen die Stirnlampen von unserem Tross, der vom Lager in Richtung Einstieg zieht. Der Gipfel soll über den Alten Weg (IV) erklommen werden.  Im Schein der Stirnlampe. wird jede Bewegung doppelt überdacht und kontrolliert. Der Schnee, eine für diese Jahreszeit eigentlich willkommene Erscheinung, trägt heute nicht gerade zum Wohlbefinden bei. Aber einer nach dem anderen erklimmt das Plateau unterhalb des Gipfels der Großen  Hunskirche.

06.00 Uhr:

Jetzt bringt sich das Filmteam (die Gruppe um Alex Hanicke und Felix Bähr) wie auf Kommando am Gorisch, der Kleinen und Großen Hunskirche  in Stellung und nimmt die Arbeit auf. Alex erreicht das Plateu, und während wir uns positionieren und einsingen stellt er die Tontechnik auf. Unser Chorleiter wird weiter bis auf den Gipfel gesichert. Das ist zwar Dirigat und Gesang nicht zuträglich aber die Kameraleute nicken zufrieden.

Bergfinken auf der Großen Hunskirche zum Filmdreh
Bergfinken auf der Großen Hunskirche zum Filmdreh …
Foto: AnKin

07:00 Uhr:

Die Morgendämmung beginnt. Jetzt muss alles schnell gehen. Wir singen mit Begeisterung unsere Lieder in die beschneite Welt (und Rücksicht auf die Stimmenverteilung) werden von allen Seiten gefilmt. Aus der Nähe, aus der Distanz und wie mit  einer Drohne (gestartet in Bad Schandau) aufgenommen.

Dann ist es vollbracht, die Aufnahmen sind im Kasten. Die Bergfahrt wird mit der Besteigung des Gipfels ordnungsgemäß abgeschlossen. Bevor alle Teilnehmer wieder sicheren Boden erreichen, erschallt ein letztes Lied vom Gipfel der Großen Hunskirche.

Die Endbearbeitung wird noch zwei bis drei Wochen in Anspruch nehmen. Umso größer fällt die Vorfreude auf die Veröffentlichung des fertigen Filmes, hier auf unserer Bergfinkeninternetseite, aus.

Wir danken heute schon den Organisatoren, dem Filmteam und den frühen, schlafgestörten Bergfinken und deren Familien die an der Durchführung der Drehaufnahmen beteiligt waren.

NoLang&MaKno

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