Dass Wandern und Singen gut zusammenpassen, wird in vielen unserer Titel besungen. Letztes Jahr wurde dies nun erstmalig mit dem ganzen Chor in die Tat umgesetzt und das Format des Wanderkonzerts war geboren. Der Chor wandert gemeinsam mit dem Publikum und zwischendurch gibt es Stopps mit Gesang.
Dieses Jahr nun fand das Wanderkonzert zwischen Pfaffenstein und Quirl statt. Doch zunächst trafen sich einige Bergfinken bereits früh in der S-Bahn, um vor Beginn des Konzerts noch gemeinsam klettern zu gehen – denn Bergsteigen gehört nun mal auch zum Bergsteigerchor. Die Nasse Schlucht am Pfaffenstein war der ideale Ort bei der sommerlichen Wärme, um einigermaßen schattig und kühl Klettern zu gehen. Und so wurden Nördliche und Südliche Pfaffenschluchtspitze, Nasse-Schlucht-Turm, Hintere Abendwand, Junggeselle, Ratte und Bilch bestiegen und auf manchem Gipfel auch ein Lied gesungen.
Pünktlich 14 Uhr startete dann das Wanderkonzert im Pfaffendorf, unter anderem mit einem Grußwort von Hanspeter Mayr, dem Pressesprecher des Nationalparks. Dieser betonte die enge Verbundenheit von Nationalpark und Bergfinken – und in der Tat: Die wohlwollende Unterstützung durch Nationalparkverwaltung/Sachsenforst ermöglicht viele Konzerte in der Natur, man denke an die Naturbühne Leupoldishain, oder eben dieses Wanderkonzert. Und so ging es nach dem musikalischen Auftakt in der Ortsmitte Richtung Quirl und nach einer musikalischen Pause weiter durch den schönen Mischwald Richtung Pfaffenstein. Hier gab es thematisch passend neben dem „Jägerchor“ aus Webers Freischütz und dem erzgebirgischen Lied „Wu de Walder“ von Anton Günther auch „Der Jäger Abschied“ mit Text von Joseph von Eichendorff, in dem es heißt: „Lebe wohl, schirm dich Gott, du deutscher Wald“. Und wie Bergfinken-Förster Rainer vor Ort erläuterte, hat der deutsche Wald jeden Schutz bitter nötig, wird doch gerade in der Gegend der aktuelle Waldzustandsbericht erarbeitet, der wohl durch den Klimawandel und Dürre düster wie nie ausfallen wird. Als Ausweg bietet sich eben jener schöne, artenreiche Mischwald an, der dort zwischen Pfaffenstein und Quirl durchwandert wurde und der hoffentlich das tote Fichtenmikado der ehemaligen Monokultur in weiten Teilen des Nationalparks ersetzen wird. Vom schönen Mischwald ging es weiter, aufs den Panoramaweg unterhalb des Pfaffensteins mit seinen tollen Aussichten zum Königstein und Lilienstein und weiter bis nach Pirna. Hier fand nach einem weiteren Zwischenstopp das große musikalische Finale am Aufstieg zum Pfaffenstein statt.
Nachdem die langjährige Moderatorin Lydia Schlenkrich sich sehr vielseitig dem Motto „Poesie und Prosit“ näherte, gab es zudem ein Grußwort der neuen Vorstandsvorsitzenden der Schutzgemeinschaft Sächsische Schweiz, Andrea Stubenrauch, in deren Besitz die Fläche des Pfaffensteins liegt und die den Schutz und den Erhalt dieses großartigen Tafelberges zum Ziel hat.
Insgesamt war es eine schöne und passende Veranstaltung für uns Bergfinken. Wir treten zwar auch gerne in Konzertsälen und Kirchen auf, aber am wohlsten fühlen wir uns Draußen: An und auf den Felsen, im Wald und in der Natur unseres Heimatgebirges – und dort singen wir eben doch am liebsten.
Bergfink Albi