Wenn die Blätter fallen und das Kletterjahr zu Ende geht, steigen die Bergfinken und mit ihnen viele Berg- und Sangesfreunde am letzten Sonntag im Jahreskreis, dem „Totensonntag“, auf die Hohe Liebe und gedenken ihrer Verstorbenen. Sie singen zu Ehren ihrer in die Ewigkeit Gegangenen Lieder und halten mit einer zum aktuellen Jahr passenden kleinen Predigt Andacht.
Die Sterbenden schließen ihre Augen und unsere Augen öffnen sich. So lautete in diesem Jahr unsere Botschaft.
Wir sind am Ende des Jahres immer etwas traurig, auch weil dieses Jahr wieder Freunde von uns gegangen sind. Aber ist das Wetter noch so schlecht, die Wanderwege gesperrt, verschneit und nass, es wird raus gegangen! Und so muss man aus dem Tal heraus nur den Spuren folgen und kann mit uns gemeinsam das Licht auf den Bergen finden.
Und es wurde Licht! Der Aufstieg wurde belohnt. So eine herrliche Landschaft mit Sonne und Schnee hatten wir schon lange nicht mehr zum Winteranfang und die Wanderung zum Großen Dom wurde eine richtige Winterwanderung. Und erst die Freude, die aus unserem „Gockel“ spontan beim Singen im Dom heraussprudelte, dass die Vereinten Sächsischen Bergsteiger-Chöre gemeinsam singen und wir sogar einen Jodelwettstreit im Großen Dom austragen können.
Öffnet Eure Augen und seht, wie schön, einzigartig und schützenswert unsere Felsenheimat ist.
Und wer dabei war, der weiß nun auch, was eine richtige fünfte Stimme ist, Wau Wau, Wuff, Wuff.
Auch wenn die Bergfinken eigentlich als Bergsteigerchor am liebsten nahe der Felsen oder zumindest in Konzertsälen anzutreffen sind, kommt es doch vor, dass sie sich auf Abwege einlassen. In diesem Fall handelte es sich dabei um die Gläserne Manufaktur, in die die Bergfinken zusammen mit Felix Räuber eingeladen worden waren, um die Preisverleihung des Sächsischen Unternehmerpreises musikalisch zu begleiten. Mit diesem Preis werden „innovative, nachhaltige und erfolgreiche Unternehmer:innen sowie Gründer:innen“ in Sachsen ausgezeichnet. Die Bergfinken sangen in diesem Rahmen das Lied „Wir lieben unsre Berge“ und begleiteten Felix Räuber bei seinem Stück „Allein, allein“. Auch wenn nicht ganz das gewohnte Umfeld, so war es für uns alle ein schöner Abend mit der Möglichkeit, uns in einem ganz anderen Kontext präsentieren zu können.
Die Preisträger sowie alle weiteren Informationen hier: Unternehmerpreis
Im Rahmen unseres viel gelobten Festkonzertes zum einhundert und dritten Jubiläum der Bergfinken wurden wir mit der Zelterplakette ausgezeichnet. Diese Auszeichnung für Laienchöre wurde im Auftrag des Bundespräsidenten Herrn Frank-Walter Steinmeier von Staatsministerin für Kultur und Tourismus Frau Barbara Klepsch überreicht.
Mit der 1956 gestifteten staatlichen Auszeichnung werden Chorvereinigungen gewürdigt, die sich über einhundert Jahre um die Chormusik und damit der Förderung des kulturellen Lebens in Deutschland verdient gemacht haben.
Wir Bergfinken sehen uns dieser Tradition verpflichtet und wollen an der Weiterentwicklung des Chorgesangs einen reichen Anteil tragen.
Mancher denkt dabei sofort an viele Erinnerungen, Würdigung, eine angemessene Feier und vielleicht an eine einmalige Unternehmung.
Im Jahr 2020 sollte das hundertjährige Jubiläum des sächsischen Bergsteigerchores „Bergfinken Dresden“, der am 30. August 1920 gegründet wurde, gefeiert werden. Die Chorleiter und ihre Sänger hatten sich gut darauf vorbereitet. Mit viel Energie übten die Sänger ihr Liederprogramm und stellten sich den außergewöhnlichen Anforderungen ihrer Chorleiter Ulrich Schlögel und Max Röber, die mit ihnen u.a. die „Landerkennung“ von Edvard Grieg und ein norwegisches Lied einstudierten. Mit Spannung erwartete das Publikum das besondere kulturelle Ereignis…
Aber dann brach über alle Corona herein und mit einem Schlag begann ein Kampf um die Gesundheit, und das Konzert musste ausfallen. Es wurde in das nächste Jahr verschoben, aber auch das konnte nicht verwirklicht werden. Viele hatten die Hoffnung auf ein Jubiläumskonzert der Bergfinken verloren.
Dennoch, ein kleiner Hoffnungsschimmer schwang über allen Ereignissen und vorsichtig konnte man sich mit dem Gedanken an ein verspätetes Konzert im Kulturpalast anfreunden. Die Proben forderten die Sängerstimmen und mancher behielt den Hinweis auf die Superakustik im Kulturpalast, die jeden falschen Ton offenbare, im Ohr. Mit Zuversicht und Lampenfieber stellten sich die Bergfinken am Sonntag, dem 23. April 2023, der Herausforderung, ein jubiläumswürdiges Konzert zu geben. Großartig, der Kulturpalast ist voll besetzt und ein neugieriges Publikum erwartet gespannt das Konzert. Ein Bläser-Ensemble des Landesgymnasiums für Musik „Carl Maria von Weber“ eröffnet feierlich das Konzert. Die Sängerschar schreitet auf die Bühne und singt den Jubiläumsspruch 100. Anschließend betritt die Moderatorin Lydia Schlenkrich die Bühne mit den Worten: „Geben Sie mir bitte noch eine Minute…“
Spätestens jetzt spüren alle: das wird ein Fest. Im Wechsel dirigieren Ulrich Schlögel und Max Röber und holen das Publikum mit dem Lied „Mein Vater war ein Wandersmann“ mit ins Boot. Das Zusammenspiel von Chor, Blechbläsern, Klavierbegleitung von Tommy Naumann und Publikumsgesang lässt alle das Gefühl „Auf den Bergen wohnt die Freiheit“ spüren. Mit dem Liedgut werden ebenfalls der frühere Dirigent Kurt Kämpfe und der Liedermacher Walter Fritsche geehrt. Das Publikum erfährt zur Erheiterung die Anekdote über den früheren Chorleiter Kurt Kämpfe, der seine Sänger mit den Worten „Ihr musikalischen Rübenschweine, merkt denn hier keiner, dass einer falsch singt“ für einen richtigen Gesang animierte.
Mit dem Lied „O Berg in deiner Pracht“ glänzt „Gockel“ als Solostimme. Der strenge Dirigent Max Röber zeigt seine Anerkennung mit Daumen nach oben für die Darbietung der „Karpaten-Rhapsodie“. Alsbald ist die Pause erreicht, die vielen Bergfreunden Gelegenheit bietet, sich zu treffen, auszutauschen, ein Gläschen Wein zu trinken und sich für neue Vorhaben zu verabreden. Nach der Pause eröffnet die Blechbläsergruppe mit „Gipsy Fire Dance“ den zweiten Teil des Konzerts und die Bergfinken reihen sich in den Gängen des Konzertsaales auf und singen mit dem Publikum „Wohl ist die Welt so groß und weit“. Im weiteren Verlauf zelebriert der Chor den „Bergfinkenspruch“ von Wolfgang Wehmann, der 50 Jahre den Bergfinkenchor dirigierte, und natürlich das „Bergfinkenlied“. Zu den weiteren Höhepunkten des Abends gehört das Berglied „La Montanara“ mit dem Sologesang von Gunter Heidisch.
Die Moderatorin betont, dass die Bergsteiger ein neugieriges Völkchen seien und immer etwas Besonderes im Gepäck hätten. Mit dieser Überleitung folgt eine der größten Herausforderungen für den Chor, denn Max Röber hat mit den Sängern das norwegische „Geschenk“ „Naar Fjordene blaaner“ einstudiert. Aber auch diese Hürde wird mit Bravour gemeistert. Nun kann der „Landerkennung“ von Edvard Grieg mit dem Solisten Gordon Fritsch nichts mehr im Wege stehen. Ulrich Schlögel dirigiert und ist auf seine Bergfinken stolz.
Am Schluss des Konzerts weist die Moderatorin mit den Worten „Brauche dein Herz“ auf das Lied „Gesang an die Freude“ hin.
Langer Beifall mit Jubelrufen belohnt alle Sänger, Dirigenten, Musiker sowie Lydia Schlenkrich für den gelungenen Abend. Zwei Zugaben beschließen das großartige dreistündige Abendprogramm. Somit bleibt nur zu wünschen: „Weiter so und auf die nächsten 100 Jahre…“
Am Freitag, den 10.03.2023 kamen 90 Sänger und unsere Chorleiter Uli und Max in der JHB Ostrau zusammen, um uns auf das diesjährige Highlight, das 100+ Jubiläumskonzert vorzubereiten. Es stand ein ausfüllendes Programm auf dem Plan.
Nach dem Abendessen probten wir zweieinhalb Stunden. Im Anschluss erweiterte Dieter unser Wissen über Felsinschriften, seltene Pflanzen (wie z.Bsp. den „stengelumfassenden Knotenfuß“) oder auch die dramatischen Hochwasserereignisse in der Sächsischen Schweiz mit vielen Fotos und detailierten Infos.
Am darauffolgenden Tag sollte es sich auszahlen, dass nicht gleich am ersten Abend ausgiebig gefeiert und gesungen wurde.
Nach 7 Stunden gemeinsamen Probens waren sich am frühen Samstagabend alle einig, dass uns diese intensive Zeit als Chor ein gutes Stück weiter gebracht hat!
Etwa 40 Sänger erfüllten „Berni“ nach dem Abendessen seinen „Geburtstagständchenwunsch“ an der von ihm projektierten „Aussichtsplattform Ostrau“.
Es tat gut und war sehr bewegend, die frische Abendluft mit vier getragenen Chorliedern zum Schwingen zu bringen. Wir transportierten die gelöste Stimmung zurück in die JHB und verbrachten einen lustigen, mit vielen Musikperlen bestückten Abend.
Danke an die Organisatoren für dieses schöne Probenwochenende.
Ein besonderer Dank gilt Uli und Max, die es immer wieder mit Geduld und Kompetenz verstehen, sowohl die neuen als auch die erfahrenen Sänger musikalisch weiterzubringen und wir uns so als Chor weiterentwickeln können.
Am 04. und 05. Märe 2023 fand nach vierjähriger Pause wieder der Miriquidi 24 Stunden Skilanglauf statt. Mit Freddy, Reinhardt, Uwe und Micha war auch bei dieser Ausgabe ein Team von Bergfinken Hobbyläufern am Start.
Wir treffen am Samstag morgen in Zinnwald ein und es herrscht reger Trubel. Alle Läufer beziehen ihre Zimmer und diskutieren die Frage nach dem am besten geeigneten Wachs. Auch der Zustand der Strecke ist ein großes Thema, denn die Schneedecke ist mit ca. 10 Zentimetern doch recht dünn.
Um 10 Uhr geht es dann endlich los und das Gedränge am Start ist groß. Schon bald haben sich die Läufer über die 6km lange Strecke verteilt. Mit Einbruch der Dunkelheit wird das Skifahren deutlich anstrengender. Wir teilen uns in zwei Zweierteams auf, damit jeder wenigstens etwas Ruhe und Schlaf bekommt. Ich fahre mit Uwe den ersten Teil der Nachtschicht und die kürzeren Ruhepausen fordern bald ihren Tribut. Jede Runde fühlt sich etwas länger an und der Anstieg scheint auch immer steiler zu werden. Aber kurz nach 1 ist dann die Ablösung da und wir können an Reinhard und Freddy übergeben.
Die letzte Runden am Sonntagmorgen sind dann „schnell“ gefahren und als Freddy 7 Minuten vor um 10 durchs Ziel fährt freuen wir uns über das gemeinsame Zielbier und dass wir mit 42 Runden bzw. 257 Kilometern Platz 35 belegen und damit deutlich besser als erwartet abgeschnitten haben.
Ein großen Dankeschön auch an die vielen Helfer, die z.T. ebenfalls 24 Stunden im Einsatz waren um uns mit Essen und Trinken zu versorgen und auch die Strecke über den ganzen Zeitraum in einem guten Zustand zu halten.
Sternennacht, Sonnenwend‘, Winter in der Sächsischen Schweiz.
Auf diese Liedzeile von Wolfgang Wehmann kann man ergänzen:
Lagerfeuer, Glühwein und der Gesang der Bergfinken haben ihren Reiz.
Nach 2 Jahren offiziellem Aus für größere Menschenansammlungen veranstaltete der Sächsische Bergsteigerbund wieder die traditionelle Jahresabschlussfeier zur Wintersonnenwende.
Auch Frau Holle war eingeladen, sie gab mit ihren Flocken an den Tagen zuvor ein geeignetes Flair, in Form einer tollen Winterlandschaft. So versammelten sich am 17. Dezember hunderte Bergsteiger und Naturfreunde auf der Kleinen Liebe, Nähe Ostrau. Für die vielen Kinder war der Schnee eine willkommene Gelegenheit, ihre Schlitten aus dem Keller zu holen. Die frostigen Temperaturen sorgten auch beim Glühweinausschank für hervorragenden Umsatz.
Nach anbrechender Dunkelheit erbrachte der Chor des SBB, die Bergfinken, dem Gott in der Höhe die Ehre und besangen die Ruhe der Wälder in der Winterzeit.
Gockel, ein Urgestein der Bergfinken, erinnerte in seiner Ansprache an die unerschöpfliche Kraft der Natur sich zu erneuern. Besonders nach dem großen Brand dieses Jahres, wo viele Freiwillige übermenschliches leisteten oder auch neue Institutionen ins Leben riefen, wie den feuerwehrtopographischen Dienst, welcher die Helfer mit Karten der betroffenen Gebiete unterstützte.
Beim traditionellen Abschlusslied „Flamme Empor“ züngelten die Flammen in dem bereits vier Wochen vorher von fleißigen Bergfinken errichteten Holzstapel gen Himmel. Unter dem atemberaubenden Anblick tausender in den Himmel stiebender Sternenfunken sendeten viele ihre guten Wünsche für 2023.
Die ausstrahlende Wärme des Feuers symbolisierte allen die Gemeinsamkeit der großen sächsischen Bergsteigerfamilie. Unter den in den Himmel stiebenden Sternenfunken konnte sich jeder für das neue Jahr etwas wünschen.
Die Weihnachtskonzerte 2022 des Dresdner Bergsteigerchors lassen Sorgen vergessen
Am 2. und 3. Dezember 2022 gaben die „Bergfinken“, der Chor des Sächsischen Bergsteigerbundes, nunmehr zum 47. Mal drei nahezu ausverkaufte Weihnachtskonzerte in der Dresdner Annenkirche. Das ausgewogene Programm ließ die Sorgen schwieriger Zeiten für einen Moment vergessen. Von Urs Moesenfechtel
Durch den winterlichen Wald beschreitet ein Strom warm verhüllter Menschen aller Generationen den Weg zur Hohen Liebe in der Sächsischen Schweiz, so wie es immer am Sonntag vor dem ersten Advent ist und wie es immer bleiben soll.
Zum Ewigkeitssonntag gedenken wir Bergfreunde des Sächsischen Bergsteigerbunds unseren verstorbenen Lieben und verunglücken Bergkameraden. Dies tun wir an traditioneller Stelle, dem Ehrenmal auf der Hohen Liebe, von dem man erst so richtig nach dem Blätterregen des Herbstes auf unsere schönen Berge schauen kann.
Es sind weit über dreihundert Menschen, die heute an engen Passagen und Stiegen anstehen und zum Gipfel pilgern. Oben dann ein Schluck aus der Thermoskanne, ein Händedruck den Freunden und Verwandten und der Bergfinkenchor beginnt. Mit dem stimmungsvollen Gesang zieht Ruhe ein. Die mahnenden, tröstenden und frohen Worte unseres Sprechers wärmen die Seele.
Ja, das Jahr war kein einfaches! Aber das Leben geht weiter, so wie auf verbrannter Erde neues Grün sprießt, folgen neue Generationen uns nach. Und auch wir werden im kommenden Jahr wieder an dieser Stelle stehen.
Zuerst ein großes Lob und Dankeschön an das Org. Komitee der Sängerfahrt! Wir können den betriebenen Aufwand nur erahnen, aber alles klappte perfekt und das bei der Fülle der Ereignisse, einfach Spitze!