Ehrung für Wolfgang Wehmann
Wolfgang Wehmann
… war 50 Jahre Chorleiter der Bergfinken von 1962 bis 2012
Jahrgang 1933 und gebürtiger Dresdner studierte er an der Universität Leipzig Musikpädagogik. Als Dozent war der Studiendirektor viele Jahre für die Ausbildung von Lehrern am Institut für Lehrerbildung in Radebeul verantwortlich.
Inspiriert durch gemeinsame Klettertouren mit den Sängern, brauchte Wolfgang Wehmann nur kurze Zeit, sich die Welt des Bergliedes zu erschließen. Im Laufe der Jahre entstanden über 30 Kompositionen, viele Texte und unzählige Bearbeitungen, die er speziell für die Bergfinken schuf. „Bergfinkenspruch“, „Elbsandsteingebirge“ „Sonnenspruch“ u. a. sind zum festen Bestandteil unseres Repertoires und damit unserer Felsheimat geworden.
Von April 1992 bis zu dessen Eingliederung in den Sächsischen Chorverband 2006 war er Präsident und Ehrenpräsident des Sächsischen Sängerbundes.
Wolfgang Wehmann verstarb am 11. Oktober 2012
Wolfgang Wehmann – 50 Jahre Chorleitertätigkeit bei den Bergfinken
Was war 1962? Die Berliner Mauer war gerade gebaut worden und die Beatles machten die ersten Probeaufnahmen. Seit dieser Zeit, selbst für mich als fast sechzigjährigen Großvater unvorstellbar, übernahm Wolfgang unseren Chor und führte ihn durch doch turbulente und nicht ganz einfache Zeiten. Wir hoffen, dass wir ihn doch ein bisschen mit der „Sonderprobe“ überraschen konnten, war doch über die Presse etwas durchgesickert.
So trafen wir uns am Donnerstag (5.1.12), zur ersten Probe im Jahr, um Wolfgang für seine langjährige Tätigkeit zu danken und mit ihm gemeinsam sein 50zigstes Chorleiterjubiläum zu feiern. Wir nutzten dazu das Atrium der ENSO, um mit Gesang, Essen und Trinken diesen Abend würdig zu begehen. Eingeladen waren auch unsere Frauen, Freunde und Weggefährten von Wolfgang. Letztendlich waren ca. 140 Gäste anwesend, die der Laudatio von Prof. Hahn folgten und Schumm`s Bericht über die ersten Proben schmunzelnd mithörten. Wir Bergfinken „probten“ einige von Wolfgang geschaffene Lieder, wobei sich auch hier zeigte, dass nur durch das ständige pflegen dieses Liedgutes der „Bergfinkensound“ entsteht. Wolfgang, wir versprechen Dir hiermit weiter daran zu arbeiten! Ein Höhepunkt des Abends war die Präsentation von Wolfgangs humorvollen Kommentaren kombiniert mit Bildern. Gerade diese Art von Humor ist es, der den Bergfinken steht und zu Ihnen passt, der gut verpackt Kritik übt und so die Proben lustig aber doch effektiv macht. Lieber Wolfgang, wir wünschen Dir und nicht zuletzt uns, noch viele gemeinsame Proben mit gerade diesem Gefühl und Erlebnis! Danke für die 50 Jahre!
Bernhard Tschöcke
Laudatio für Wolfgang Wehmann gehalten von Prof. Dr. Volker Hahn
Zum 50 – jährigen Jubiläum als Chorleiter der „Bergfinken“ Dresden – dem Chor des Sächsischen Bergsteigerbundes.
Wolfgang Wehmann hat seit Januar 1962 den Chor „Bergfinken“ nachhaltig geprägt – als Chorleiter, Stimmbildner und Repräsentant des sächsischen Chor- und Berggesangs nicht nur in Sachsen, sondern in Deutschland von Hamburg bis Bayern und darüber hinaus durch Chorreisen bis Österreich und Italien bekannt gemacht.
Langfristige Planung von Konzerten und deren stets auf hohem Niveau vorbereiteten Programme, auf der Grundlage eines gewachsenen – äußerst umfänglichen – durch eigene Kompositionen bereicherten Repertoires – machten es möglich, immer wieder neue Höhepunkte zu setzen.
Dabei gab es Schwerpunkte bei den Konzerten in der Sächsischen Schweiz, in den Konzertsälen Dresdens – etwa im Stein-, später im Kongress – Saal des Hygiene – Museums oder dem alljährlichen Gedenken für die Verstorbenen an der „Hohen Liebe“ und den Freiluftkonzerten in der Sächsischen Schweiz.
In den letzten Jahren entwickelten sich die alljährlichen Weihnachtskonzerte in der Annenkirche – auch unter Einbeziehung von Günter Seidel, dem Organisten – zu wahren Publikumsmagneten.
Es gelang auch nach der politischen Wende, den Chor kontinuierlich weiter zu entwickeln.
Das gemeinsame Auftreten mit anderen Bergsteigerchören z.B. in der Sächsischen Schweiz oder im Stubaital – oder in Südtirol und auch zu „Dresden singt und musiziert“ auf der Brühl’schen Terrasse brachte eine Steigerung des Ansehens in der Öffentlichkeit.
In diesen Tagen fand ich ein Kalenderblatt „Sächsische Heimat“. Das Foto von Frank Richter zeigt drei Kletterer an der Teufelsspitze (Talseite) in der Sächsischen Schweiz (Schwierigkeit IXb). Die drei Kletterer (der 4. fotogrfiert) gehören zur Seilschaft, die nur gemeinsam sich stützend den Fels bezwingen. Und so manche singen nach diesem Sieg ihr Lieblingslied gemeinsam.
Auch der Beitrag zur Pflege der Natur und unserer Heimat ist stets Anliegen.
Meine große Hochachtung gehört deshalb allen Chorsängern und ihrem Chorleiter, die den allwöchentlichen musikalischen Ausgleich so mitreißend und nachhaltig gestalten.
Herzlichen Glückwunsch zum 50 – jährigen Chorleiterjubiläum sagt mit höchster Anerkennung
Volker Hahn