Sängerfahrt 2018

Samstag, 22.09.2018
Hier gehts zu den Bildern

Auch in diesem Jahr begann die lang ersehnte Sängerfahrt gegen 8:44 Uhr „unterm Strick“.

Sängerfahrt 2018 | Foto: LyBer
„unterm Strick“ | Foto: LyBer

Nachdem das traditionelle Abkassieren der trödelnden Truppenteile, das Vertreiben breiter Bevölkerungsschichten aus dem Hauptbahnhof unter Zuhilfenahme uneingesungener Bergfinkenstimmen und das Einkleiden der Aspiranten mit manchem Jubel abgeschlossen wurde, zogen die Finken „durch die Heide ins Gebirge“.
Nach langer Reise, welche die üblichen Transportmethoden der Bergfinken überstiegen:
50 % Busfahrt, 10% Fußmarsch, 60% Trinkpause, 15% Fußmarsch,
erreichte der Konvoi die erste wirklich wichtige Prüfung der Aspiranten:
Die Erstürmung eines präparierten Einsiedlersteins zur Beschaffung der lang ersehnten Unterhopfungsprophylaxe, welche Dank des heroischen Martyriums von Teilen des Bergfinkenvorstandes letztendlich glückte.

Sängerfahrt 2018 | Foto: LyBer
DerEinsiedlerstein | Foto: LyBer

Nachdem der Herrenausflug seine Leber besänftigt hatte, erreichte er dank der neuerworbenen Kräfte schon bald die Talsperre Malter, welche nicht nur mit schieren Wassermassen aufwartete, sondern einen kurzen Umtrunk mit anschließendem Lieder- und Dirigatkauf ermöglichte.
Hiermit sei dem tollkühnen Bass (Leo), welcher sich dazu einließ das Dirigieren zu erproben, folgendes Zitat Goethes ans Herz gelegt:
„Der Charakter ruht auf der Persönlichkeit, nicht auf den Talenten.“
Nach der kräftezehrenden Pause übernahmen die völlig erschöpften Stimmgewalten die Weißeritztalbahn und wehrten mögliche Sitzplatz-Konkurrenz bereits am Bahnhof dank ihres unüberwindbaren Gesangs mühelos ab.
So wurde die Reise bis zum Bahnhof Kurort Kippsdorf ein verdienter Genuss und die Veranstaltung erreichte nach nur noch einem weiteren Umstieg ihr Ziel: Geising.
Nach einer erneuten Stimmölung mittels Gerstensaft wurden per Auslosung die Gewinnerlose und Nieten bestimmt, welche die Aspiranten im Laufe des Tages an die Zahlungswilligen verscherbelt hatten und es hagelte unter Anderem prächtige Gutscheine und Mützen.
Danach fielen die Bergfinken nach manch gesungenem Lied und getrunkenem Bier komatös in den Schlaf.

MaWi

Sonntag, 23.09.2018

Am nächsten Morgen stiegen die Steiger, mehr oder weniger mit dem Kater kämpfend, hinab zur morgendlichen Futterkrippe. Manche nannten es Frühstücksbuffet. Der eine oder andere machte gleich weiter, womit er abends aufhörte. Die Debütanten saßen, bangend der Dinge, die da auf sie zukamen, mitten im kuscheligen Nest der alten Hasen.
Nachdem die Rucksäcke gepackt und die Betten abgezogen waren, traf man sich vor dem Hostel, um im Nieselregen dem Herbergsvater und seinen Gehilfen mit einem musikalischen Stelldichein für seine Gastfreundschaft zu danken. Dann ging’s los, zu Fuß zum Waldhüttenteich. Kaum angekommen, gingen die „Schikanen“ schon wieder los. Am Eingang mussten die Schon-Mitglieder ihre Bergfinkenausweise vorzeigen. Wer keinen oder keinen unterschriebenen vorweisen konnte, durfte mal wieder blechen.
Einmal drinnen ging es für die Mitglieder gemütlich und für die Noch-Nicht-Mitglieder stressig weiter. Letztere mussten sich mit allerlei Verkleidungen auf die Prüfungen vorbereiten. Gefordert waren die Kostüme „sportlich“, „fast nackig“ und „Ganzkörperkondom“. Die Gründe dafür kann ich aus „Gründen“ leider nicht nennen. Ich sage nur soviel, zum Schluss ging’s rund. Nachdem die Prüflingen alles überstanden hatten, erhielt jeder das Prädikat: bestanden. Acht neue Bergfinken, erschöpft, aber glücklich, wurden nun mit großem Gruppenkuscheln aufgenommen.
Danach ging es endlich zum gemütlichen Teil über. Zu Fuß ging es hinauf zur Raubtierfütterung auf der Kohlhaukuppe (im Volksmund wegen des Speisenangebotes auch Knoblauchkuppe genannt). Nachdem alle satt waren, gab’s noch ausgiebige Getränkeverkostung inklusive vielzähliger Spontangesänge. Zu später Stund‘ (nachmittags) wurde auch hier mit einem Ständchen im strömenden Regen dem Wirt gedankt.
Die Heimfahrt verlief o.b.V.

Auch die schönste Sache geht mal vorbei.
Sängerfahrt 2018 Ahoi…

Lenin