Ja, wir können auch hier „begeistern“

Einen besonderen Bezug zu Großröhrsdorf haben die Bergfinken nicht.
Wohl eher zur Nachbarstadt Pulsnitz. Aber auch nur wegen der Pfefferkuchen.
Da aber unser Chorleiter diesen „besonderen Bezug“ hat, dauerte es trotzdem eine Weile, bis dieses Konzert in der Stadtkirche stattfinden konnte.
Bei schönstem Wetter trafen ca. 60 Sänger vor Ort ein. Die Kirche war gut mit Zuhörern gefüllt.
Die richtigen Wörter zum Konzert fand unser Uli Voigt. Er hatte das Publikum schnell auf seiner Seite.
Das gleiche versuchte unsere Sängergemeinschaft auch. Und wenn man ein großes Konzert ohne Noten singt und deshalb die Chorleiter immer im Blick hat,
dann kommt auch Spannung und Leidenschaft ins Spiel bzw. in das Lied.
Für mich war es ein sehr gelungenes Konzert, das Spaß gemacht hat.

CPD

10. & 11. Mai 2019: Tonaufnahme in der Annenkirche

Die Bergfinken nahmen am 11. und 12. Mai zwölf Lieder für ihre neue CD auf. Dieses anspruchsvolle Chorevent war ein weiterer Schritt in das Finken-Jubiläumsjahr 2020.

Veröffentlicht in unserem Jubiläumsbuch „100 Jahre Bergfinken“, soll auf der CD unter anderem die musikalische Entwicklung über die Jahre 1950 – 1966 – 2019 dokumentiert werden.
Die Vorstellung des Buches (mit sehr vielen – vor allem witzigen – Anekdoten) und des Tonträgers ist nächstes Jahr im Rahmen einer Lesung geplant, seid gespannt…

Pilz/MaK/LyBer

05. Mai 2019: Frühjahrskonzert im Lindengarten

Die Bergfinken Dresden begaben sich zum Frühjahrskonzert am 5.5.2019 auf „musikalische Abwege“. Es wurden –  für gestandene Bergsportler untypischerweise – dieses Mal fast ausschließlich Seemanslieder gesungen. Zum Glück lassen sich findige sächsische Wanderer und Kletterer auch nicht von der Hohen See beeindrucken und haben auch diese Herausforderung gekonnt gemeistert.

Unser Frühjahrskonzert in der LiGa
(Bild: LyBer)

Unterstützt wurden die Bergfinken Dresden dabei von den Harmony Dreams, einem Akkordeonorchester, welches beim Publikum mit markigen Shantys und der Titelmusik von „Pirates of the Caribbean“ ordentlich für Piratenstimmung im Publikum sorgte. Höhepunkt des Konzertes war die Dresdner Erstaufführung von „Naar Fjordene blaaner“, der heimlichen Nationalhymne Norwegens unter der Leitung von Max Röber.

Pilz

Probenwochenende in Ostrau

Die Bergfinken Dresden hatten letztes Wochenende den ersten Höhepunkt des Jahres, das gemeinsame Probenwochenende in der Jugendherberge in Ostrau (Bad Schandau). Bei dieser Veranstaltung wird der musikalische Grundstock für das gesamte Jahr 2019 gelegt.

Neben intensiver Probenarbeit in den Einzelstimmgruppen und einem kleinen Norwegisch-Crash-Kurs kamen selbstverständlich der gemeinsame Spaß am Gesang und auch die Geselligkeit keinesfalls zu kurz. Die Konzertsaison im 99. Jahr unseres Bestehens hat begonnen.

Pilz

2. März 2019 – Bergfinken-Fasching in Rosenthal

Wir haben es wieder getan! Und es war ein Erfolg! Die traditionelle Faschingsfete hat sich in neuer Lokalität und doch in ihrer alter Form bewährt. Das Motto „Musik geht um die Welt“ hat die musikalischen und künstlerischen Fähigkeiten der Teilnehmer gefordert und ließ breiten Raum für Interpretierungen. Diese wurden mit Unterstützung des musikgewaltigen Leo zur Höchstleistung getrieben. Die Jury war auf Grund der künstlerisch fast gleichwertigen Beiträge doch stark strapaziert. Eindeutige Spitzendarbietung war Klaus P.`s Interpretation des Flügelschlages der kleinen Friedenstaube. Er umschwebte liebevoll seine Nestpartnerin. Exotisch, ein Augenschmaus und absolut filmreif, schwebten die Damen aus Bollywood über das Parkett.

Bollywood in Vollendung … Foto: BF

Wegen mehrfach geplatzter Ersatzdudelsäcke gelang es einem Schotten nicht seinen Beitrag musikalisch zu beenden. Die Jury drückte trotzdem ein Auge zu.

… der vierte Ersatz-Dudelsack … Foto: BF

Antonia aus Tirol heizte die Männerwelt an, Bonny M verrenkte sich gekonnt die Hüfte. Auch haben wir gelernt, dass Nana Mouskouri nicht altert und Albano Power noch kleiner ist als gedacht. Es war ein Abend voll Spaß und Überraschungen. Also wie immer!

Es gilt: Nach dem Fasching ist vor dem Fasching!! Auf zum 30. Jahrestag des Faschings der Nachwendezeit am 22. 02. 2020! Das Motto wird in Kürze 🙂 bekanntgegeben!

BeTs

Die Bergfinken beim 7. MIRIQUIDI 24-Stunden Skilanglauf

Der sächsische Bergsteiger liebt das Klettern im Sommer und das Skifahren im Winter! Dass das auch auf die singenden Bergsteiger der Bergfinken zutrifft, stellten wir mit einem eigenen 4er-Team bei 7. MIRIQUIDI (Deutschlands ersten und einzigen 24-Stunden-Langlauf www.24-stunden-ski.de) unter Beweis.

Wie viel sächsischer Bergsteiger in uns steckt zeigte unser Team „Bergfinken“ (Rainer, 2. Bass; Sebastian, 2. Tenor; Otto,  1. Bass; Matze, 2. Bass) nicht nur mit der hervorragenden Platzierung (Sechster Platz von 42 Vierer-Teams), sondern auch damit, dass durch uns keine einzige der 6 km-Runden über dreißig Minuten gefahren wurde!

Wir bedanken uns herzlich für die geniale Organisation des Rennens bei unseren Bergfreunden der Klettrervereinigung Rohnspitzler und freuen uns sehr auf den 8. MIRIQUIDI 2021!

Ski Heil!

MaKn

17.02.2019: Die Bergfinken beim 7. Miriquidi 24-Stunden Skilanglauf

Wintersonnenwende 2018 auf der „Kleinen Liebe“

Am Samstag vor dem vierten Advent fand wieder die traditionelle Wintersonnenwende des SBB statt. Trotz des regenerischen und gar nicht winterlich anmutenden Wetters hatte sich eine große Anzahl von Bergfreunden auf den Weg zur Kleinen Liebe gemacht. Dort erwartete sie bereits der riesige Holzstoß mit Besen-Trophäe, den viele fleißige Hände im Vorfeld errichtet hatten.

Die zahlreichen Fackelkinder sorgten für eine warme und gemütliche Atmosphäre, aus der dann unsere Berglieder erklangen. In seiner Rede ging Gockel (Jörg Hähnel, II Bass) auf die Herausforderungen des Chors anlässlich unseres bevorstehenden 100-jähigen Jubiläums ein und machte auch praktische Vorschläge, wie die Getränkeversorgung von Bergsteigern verbessert werden kann.

Wintersonwend-Feuer, Foto: LyBer

Danach hieß es FLAMME EMPOR und die kleine Liebe erstrahlte im Licht des Feuers.

Berg Heil,

MiHä

Auf der Hunskirch‘ zu nachtdunkler Zeit

04.35 Uhr:

Lufttemperatur ca. 1°C. Gefühlt zu kalt, zu früh und zu dunkel. Ich steuere mein Auto auf den Wanderparkplatz zwischen dem Papststein und dem Gohrisch. Ein dunkler Schatten überquert kurz vor meinem Auto die Straße. Es ist der erste Bergfink, den ich heute zu sehen bekomme. Es sollen noch über 20 werden.

Nach dem Einpacken der Kletterausrüstung wird der Rucksack geschultert. Mittlerweile zähle ich 5 Bergfinken, die schon so ungewöhnlich früh unterwegs sind. Los geht es zur Großen Hunskirche.

05.00 Uhr:

Am Einstieg zum Alten Weg sind wir die ersten Ankömmlinge. Der Schnee von letzter, bzw. von dieser Nacht hat Gesichter auf den Stein gemalt und dämpft die Geräusche des Waldes. Es ist der erste Schnee und wir sind ein bisschen  verzaubert.

05.30 Uhr:

Die Gruppe von schlaflosen Bergfinken wird beständig größer, aber noch keine Spur vom Filmteam. Unser Chorleiter Max Röber meldet telefonischen Kontakt. Es wird also heute stattfinden. Nach mehreren Terminabsagen, alle im wärmsten Oktober seit Beginn der Wetteraufzeichnung, finden nun heute am Buß- und Bettag die Filmaufnahmen für unseren seit langem geplanten Bergfinkentrailer statt. „Bergfinken singen im Morgenrot“ steht es in unserer Hymne. Und das ist auch die Kurzfassung des Plots.

Nachtbesteigung der Bergfinken auf die Große Hunskirche zum Filmdreh
Nachtbesteigung der Bergfinken auf die Große Hunskirche zum Filmdreh …
Foto: AnKin

Wie eine Lichterkette erscheinen die Stirnlampen von unserem Tross, der vom Lager in Richtung Einstieg zieht. Der Gipfel soll über den Alten Weg (IV) erklommen werden.  Im Schein der Stirnlampe. wird jede Bewegung doppelt überdacht und kontrolliert. Der Schnee, eine für diese Jahreszeit eigentlich willkommene Erscheinung, trägt heute nicht gerade zum Wohlbefinden bei. Aber einer nach dem anderen erklimmt das Plateau unterhalb des Gipfels der Großen  Hunskirche.

06.00 Uhr:

Jetzt bringt sich das Filmteam (die Gruppe um Alex Hanicke und Felix Bähr) wie auf Kommando am Gorisch, der Kleinen und Großen Hunskirche  in Stellung und nimmt die Arbeit auf. Alex erreicht das Plateu, und während wir uns positionieren und einsingen stellt er die Tontechnik auf. Unser Chorleiter wird weiter bis auf den Gipfel gesichert. Das ist zwar Dirigat und Gesang nicht zuträglich aber die Kameraleute nicken zufrieden.

Bergfinken auf der Großen Hunskirche zum Filmdreh
Bergfinken auf der Großen Hunskirche zum Filmdreh …
Foto: AnKin

07:00 Uhr:

Die Morgendämmung beginnt. Jetzt muss alles schnell gehen. Wir singen mit Begeisterung unsere Lieder in die beschneite Welt (und Rücksicht auf die Stimmenverteilung) werden von allen Seiten gefilmt. Aus der Nähe, aus der Distanz und wie mit  einer Drohne (gestartet in Bad Schandau) aufgenommen.

Dann ist es vollbracht, die Aufnahmen sind im Kasten. Die Bergfahrt wird mit der Besteigung des Gipfels ordnungsgemäß abgeschlossen. Bevor alle Teilnehmer wieder sicheren Boden erreichen, erschallt ein letztes Lied vom Gipfel der Großen Hunskirche.

Die Endbearbeitung wird noch zwei bis drei Wochen in Anspruch nehmen. Umso größer fällt die Vorfreude auf die Veröffentlichung des fertigen Filmes, hier auf unserer Bergfinkeninternetseite, aus.

Wir danken heute schon den Organisatoren, dem Filmteam und den frühen, schlafgestörten Bergfinken und deren Familien die an der Durchführung der Drehaufnahmen beteiligt waren.

NoLang&MaKno

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Die Bergfinken beim 15. Bergsichten Filmfestival Dresden

Wir als Teil der Kulturabteilung des gesamten Sächsischen Bergsteigerbundes, begreifen es als unsere Aufgabe, Bergsteigertradition, Bergsteigerlebensart und Bergsteigergesang in die weite Kletter- und Bergsteigerschaft unserer Heimat zu tragen.

Erstmals brachten wir uns mit einem eigenem Messestand beim mittlerweile legendären Bergsichten-Festival im Hörsaalzentrum der Dresdner Uni ein.

Bergfinken beim 15. Bergsichten Filmfestival 2018 Unser 1. Messestand ... Foto: LyBer
Bergfinken beim 15. Bergsichten Filmfestival 2018
Unser 1. Messestand …
Foto: LyBer

Bei wundervollen Begegnungen und interessanten Gesprächen mit alten und neunen Freunden transportierten wir unsere Kulturbotschaft an den passenden Ort.

Als fester Bergsichten-Gig war unser kleines Konzert am Sonnabendnachmittag ein gelungener Höhepunkt.

Bergfinken beim 15. Bergsichten Filmfestival 2018
Bergfinken beim 15. Bergsichten Filmfestival 2018
Unser Ständchen kam gut an!
Foto: LyBer

Hier ein herzlicher Dank an alle die uns dies ermöglichten und bei der Umsetzung über sich hinaus wuchsen!

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Doch unsere Kulturarbeit geht immer weiter:

  • Am kommenden Sonntag, den 25.11.2018 um 10:30 Uhr, umrahmen die Bergfinken die traditionelle Totenehrung des SBB auf der Hohen Liebe. Im Anschluss wandern wir mit euch in den großen Dom um dort bei Glühwein und Spekulatius unserem winterlichem Gebirge zu huldigen.
  • Am 22.12.2018 organisieren wir wie immer die traditionelle Wintersonnenwende des SBB auf der Kleinen Liebe. Achtung: feuerfeste Kleidung anziehen.

Bei beiden Veranstaltungen rufen wir zur Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel auf, da die vorhandenen Parkplätze im Gebiet begrenzt sind.

MaKn

Unsere Chorfahrt in den Böhmerwald: 02.08. bis 05.08.2018

1. Tag: Anreise
2. Tag: Wanderung zu Pancir und Spicak
3. Tag: Ossertour
4. Tag: Heimfahrt mit Brauereibesichtigung

Hier geht’s zu unseren Bildern

1. Tag: Anreise

Böhmen – erste Assoziation: „Pilsner Urquell“ – also haargenau richtig für die Bergfinken!

Da heist es zeitig aufstehen und in die beiden Busse von Gendritzki-Reisen steigen.

Unser Orgteam um Zwiebel, welches aller zwei Jahre den Chormitgliedern samt Besserern Hälften und Nachwuchs ein tolles Erlebnis organisiert, hat auch dieses Mal alles bestens vorbereitet.

Also auf zur Autobahn und auf dieser schnell um Prag herum dem ersten Anreiseziel entgegen. Ja, Warten … das können die Deutschen am besten auf der Autobahn und auch die Tschechen haben diesbezüglich viel von uns gelernt.
In Zlatà Koruna warteten zur Mittagspause ein Klosterrundgang und ein Singen in der Klosterkirche als erste Höhepunkte auf uns. Wir erhielten einen Vortrag über das Kloster und durften mit unserem Gesang die tolle Akustik der Kirche kennenlernen.

Zlatà Koruna-Singen in der Klosterkirche
Zlatà Koruna: Singen in der Klosterkirche
(Foto: LyBer)

Unser nächstes Ziel war nicht weniger als ein Weltkulturerbe: Česky Krumlov, in einem Moldaubogen gelegen – Idylle pur.
Eine Burg mit markantem Turm, dazu eine traumhafte Altstadt mit vielen einladenden Gaststätten – hier hätten wir mit Trank und Gesang gern Monate verbringen können – und eben die Moldau, geadelt durch Bedřich Smetana und Paradies für Kanufahrer und Baderatten.
Da waren zwei Stunden geplanter Aufenthalt zur individuellen Verfügung ganz schön streng.
Vor Aufregung fanden zunächst zwei Fahrgäste den Bus nicht … und schließlich mussten noch die ausgeschickten Häscher wieder zurück beordert werden.

Dem heiligen Gunter konnten wir aus Zeitgründen nicht unsere Aufwartung machen, zumal unser Gunter ohnehin als Individualreisender nicht mit dabei war.

Am Ende eines sehr heißen Tages erreichten wir unser Hotel „Orea Resort Horizont“ oberhalb von Železná Ruda.
Natürlich waren die Bergfinken als Reisegruppe und Hotelgäste angekündigt.
Entweder wurde im Vertrauen auf unsere bierfreudigen Nachbarn auf Hinweise verzichtet oder das Hotel wollte sich besonders stilvoll präsentieren … .
Anstelle eines Servierwagens mit Biergläsern in zwei Etagen wurde jedem Gast das Bier persönlich gebracht.
So viel Aufmerksamkeit wurde zur größten Herausforderung des Tages, die wir aber tapfer bewältigten.

KDK

2. Tag: Wanderung zu Pancir und Spicak

3.8. 2018, unsere Chorfahrt ist inzwischen im vollen Gang. Gestern gab es den ersten Vermissten und einige hübsche Gesänge bei der Hinfahrt und heute beginnen die individuellen und organisierten Unternehmungen in Zelezna Ruda und der groben Umgebung.

Unser Team, die Leichtwandergruppe, unter der Führung des Oberleichtfüßigen Gockel möchte die nähere Umgebung und ihre Berge erkunden. Mit dabei sind unser Tommy mit seiner Sonja, Karl-Heinz mit seiner Frau Elsie, Lynn mit seiner quasselnden technischen Freundin „Alexa“, unser neuer 1.Tenor und Pilzkenner beziehungsweise meine Wenigkeit mit Susi.

Vom Hotelpersonal hatte ich noch einige Hinweise für die Streckenführung bekommen und schon geht es los. Der nahegelegene „Pancir“ (Panzer) ist unser erstes Ziel. Einkehren? … es ist 9:30 Uhr. Unsere Frauen haben strikt was dagegen. Dafür entschädigt uns eine wunderschöne leicht diesige Aussicht. Vom „König“ über den später zu erklimmenden „Spicak“ (Spitzer) zum „Großen und Kleinen Arber“ und deren Nachbargipfel sind die Berge wie auf einer Perlenschnur aufgereiht. Der Abstieg erfolgt über einen Wanderweg mit ständigem Gefälle zur Charta am Sattel bei Zelezna Ruda. Nun ist es schon 10:45 Uhr und einem vorgezogenen 11 Uhr Tee spricht nichts mehr entgegen. Als Vorsorge wird für jeden noch eine Dose Pivo in den Rucksack gesteckt. Man kann ja nie wissen.

Zwischen vielen Touristen geht es nun auf einer öden Asphaltstraße Richtung „Schwarzen See“. Dort erwartet uns ein großer lauter Bagger bei der Arbeit. Bloß weg hier. Ein steiler gerader Aufstieg zur Wasserscheide zwischen „Nordsee“ und „Schwarzem Meer“ folgt nun.

Unsere Wandergruppe am Schwarzen See
Unsere Wandergruppe am Schwarzen See
(Foto: LyBer)

Hier oben wird die Natur wieder natürlicher, so dass sich keiner den Abzweig zum „Spicak“ über 1,5 km Länge entgehen lässt.

Der Schweiß läuft und der Durst ist ganz schön groß. Es wird hier oben für jeden Bergfinken 2 Bier vom Fass bestellt und getrunken. Der Aussichtsturm scheint darauf leicht zu schwanken. Beeindruckend sind die Mountainbiker, die über angelegte Trails den Berg zur Talstation herunterrasen. Im Abstieg kommen wir am idyllisch gelegenen „Teufelssee“ vorbei. Es ist sehr heiß und die Sonne prasselt vom Himmel. Es sind nur wenige Leute hier und so können wir ein Freibad nicht abschlagen. Mir ist bloß unklar, warum danach alle Enten mit den Köpfchen im Wasser durch den See schwimmen.

... Schwänzchen in die Höh'... am Teufelssee
… Schwänzchen in die Höh’… am Teufelssee
(Foto: LyBer)

Als nächstes heißt es, das Dosenbier zu öffnen. Wer trägt schon gern sein Getränk zum Ausgangspunkt zurück. Unser Weg führt uns wieder zum Sattel und dem Kiosk. Für den letzten Aufstieg von 1,7 km zum Hotel muss noch mal nachgetankt werden.
Fazit: Es war eine sehr schöne Wanderung von 18 km Länge in einer kleineren Gruppe. Bloß das Bier hat mir am Abend nicht mehr geschmeckt.

Berg Heil Dirk Lehnert

3. Tag: Bergfinken-Ossertour

Da sind wir also auf dem wenig geräumigen hohen Felsen vereint und sagen „Bergheil“ nach einem gutklingenden „Merket auf, wir grüßen Berg und Ta-al“. Wanderer und Bergsteiger, Kinder und Opas und Omas, Mütter und Väter, Bergfinken und ihre Familien. Alle in bester Laune. Die Sonne lacht, und der Blick geht weit über die Länder.
Der zweigipflige Osser (Ostry) auf der böhmisch-bayerischen Grenze gehört zu den Großen des Bayrischen und Böhmerwaldes. 1293 m hoch sind wir hier am Gipfelkreuz des Großen Osser im Hauptkamm des Gebirges. Der Kleine Osser gleich nebenan wird wesentlich seltener besucht. Warum wohl? Weil sich hier an unseren größeren Felsblock noch eine gut ausgestattete Bergbaude duckt. Da ziehen wir nun ein und finden kühleren Platz in freier Veranda. Gut fühlt sich´s hier bei Speis und Trank an, wie ein kräftiger Regenschauer die Scheiben von außen nässt. Die vier Unentwegten am Nebengipfel mit seinem Gipfelbuch hat er aber wenig beeindruckt.
Der Weg hier herauf von der großen Panoramastraße auf südlicher deutscher Seite war wirklich besonders: Ein schmaler steiler Pfad, keine Menschen außer unserer 18köpfigen munteren Wandergruppe. Mit mindestens vier Stunden Aufstieg sollten wir rechnen, nicht mal drei wurden gebraucht. Dabei hatten wir am Lohbergstein Rast eingelegt, mit Erläuterung der wesentlichen Besonderheiten der unter uns ausgebreiteten Gegend. Die vielen blauen Beeren am Weg konnten auch manche nicht hängen lassen. Immer wieder ließen wir die Gruppe zusammenkommen. Am Gipfel nun trafen wir mit der 8-köpfigen Familiengruppe zusammen, in der die tapferen kleineren Kinder eine leistungsstarke Bergfinkenzukunft erwarten lassen.

Auf dem Osser
Auf dem Osser
(Foto. UwKa)

Nach genau ausgeklügeltem Weg- und Zeitplan wird aufgebrochen. Ziemlich steil über den noch feuchten Steinpfad stürzt sich die Gruppe nach Norden hinab in den Wald. Der Altersdurchschnitt wird durch die zwei Heranwachsenden auf weiblicher Seite stark verfälscht. Aber Frieda (7) und Marlen (12) sind stets vorndran. Nicht etwa, weil die „Alten“ nicht können, sondern weil erfahrene Bergler vieles mehr für beachtenswert halten; zum Beispiel Betonröhren zum Durchkriechen oder Diskussionsrunden, welche Möglichkeiten es für die zugesagte Führerrunde geben kann.

Panorama am Osser
Panorama am Osser
(Foto: UwKa)

Uli hatte zusammen mit Rainer die böhmische Seite der Tour am Vortag erkundet und mühsam eine Route gefunden, die den hier weit verbreiteten Radweg-Asphalt möglichst vermeidet. Aber an Gaststätten fehlts im Revier, sodass sie gestern halb vertrocknet im Zug zurückfuhren.

Heute wird im Gegensatz ausgiebig angefeuchtet. Nicht von oben, alle Schauer zogen bei uns vorbei, sondern ringsum und von innen. Wir haben nämlich noch genug Zeit bis unser herantelefonierter Bus eintreffen wird. Deshalb gibt es eine Wanderweg-Zugabe: ein Bächlein, der hier noch ganz junge Uhlava-Fluss ist in Hinterhammer (Zadní Hamry) ein wenig gestaut, und Teile der Gruppe stürzen sich ins sehr kalte Wasser, das unseren Schweiß bis in die Elbe trägt. Gockel jammert über frostkalte Füße, aber im Bus hat er dennoch gleich den richtigen Griff ins Kühlfach. Da steigern dann Schorle, Bier und Sekt der ausdiskutierten Runde die Laune weiter, sodass nach kurzer Heimfahrt im Hotel am Hang alle hochzufrieden über einen schönen Wandertag eintreffen. Er hat uns auf einem hochgelegenen richtigen Felsgipfel echt bereichert. Die größte Freude über das geglückte Unternehmen und seine fröhlichen Teilnehmer hat sicher der Wanderleiter, der immer noch umtriebige „alte Uli“ vom Sächsischen Bergsteigerbund.

Ulrich Vogt

4. Tag: Heimfahrt mit Brauereibesichtigung

Nach einem letzten Frühstück (wieder gut und reichlich), verabschiedeten wir uns vom Hotel mit ein paar Liedern. Gegen 9:30 fuhren die Busse los.
Die Heimfahrt sollte für Mittagessen und Besichtigung in einer Brauerei unterbrochen werden. Obwohl die Vermutung nahelag, dass dies in Plzeň passieren würde, sind wir dort nur durchgefahren. In Plasy, einem 2.600-Einwohner-Ort etwa 20 km von Plzeň entfernt, war für uns im „Pivovarský dvůr“ (Brauereihof) der „Korunovační sál“ (Krönungssaal) vorbereitet.

„Pivovarský dvůr“ (Brauereihof) der „Korunovační sál“ (Krönungssaal)
„Pivovarský dvůr“ (Brauereihof) der „Korunovační sál“ (Krönungssaal): Wir warten auf’s Essen …               (Foto: LyBer)

Da nicht alle Bergfinken und -angehörige da hinein passten, durften einige auch draußen unter einem Vordach Platz nehmen. Die Temperaturunterschiede waren dabei vernachlässigbar, es war drinnen wie draußen heiß. Die Bestellung und Lieferung von Bier und anderen Getränken sowie Gulasch oder Schweinebraten dauerte auf Grund der hohen Personenzahl ziemlich lange, so dass dann doch nur einige noch das Museum in Plasy besuchen konnten. Dieses „Centrum stavitelského dědictví Plasy“ (Zentrum des Bauerbes in Plasy) befindet sich in einem ehemaligen Kloster, unter anderem in dessen damaliger Brauerei. Das Motto des Museums lautet: „Kdo zná, neničí“ (Was ich kenne, zerstöre ich nicht“), ein schöner Satz, der wohl nicht nur für Museen gilt.
Ganz unspektakulär ging es dann an Žatec, Most und Teplice vorbei nach Dresden, wo gegen 17:00 diese wunderbare Chorfahrt ihr Ende fand.

MBT